Wie Legospielen für Erwachsene

Gebäude aus Beton-Fertigteilen, Blöcke und Balkone sind unterschiedlich angeordnet

30 Meter lang, 50 Tonnen schwer: Rauter Fertigteilbau aus Niederwölz produziert riesige Fertigteile aus Beton, die immer Sonderherstellungen sind. Ein Erfolgsbericht aus einer Unternehmenswelt, die viel kreativer ist, als man vielleicht erwartet.

Wer bei der Fahrt auf der Bundesstraße bei Niederwölz nicht genau schaut, hat es schon verpasst: eines der erfolgreichsten Unternehmen in der Region – Rauter Fertigteilbau. Das 50.000 m² große Betriebsgelände liegt in einer Mulde und umfasst mehrere beheizte Produktionshallen teilweise mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Der Betrieb versorgt sich selbst mit nachhaltigem Strom. „Bei uns arbeiten rund 100 Menschen aus der Region, die mit der Herstellung von Betonfertigteilen im Jahr durchschnittlich 12-14 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften“, berichtet Geschäftsführer Wilfried Klade. Er leitet das Unternehmen seit 2011, stammt ebenfalls aus der Region und hat bereits als Student hier gearbeitet. „Wir sind ein starkes Team und eine gute Gemeinschaft – das ist etwas Besonderes“, sagt er. „Besonders ist auch unser Produkt, weil man mit Beton extrem viel machen kann. Unsere Arbeit ist reizvoll und kreativ, ich denke mir oft: wie Legospielen für Erwachsene.“

Viele kreative Projekte und ein fachlich sehr gutes Team
Rauter Fertigteilbau macht alles, was nicht Standard ist – ein Erfolgsgeheimnis des Betriebs, der 1951 von Hellmuth Rauter aus Niederwölz gegründet wurde. „Damals bediente man mit Betonziegeln den Bauboom. In den 1990er Jahren erfolgte die Spezialisierung auf Fertigteile“, erzählt Wilfried Klade, während er den Laptop aufklappt und einige Projekte herzeigt. „Geht nicht, gibt’s nicht – wir finden eine Lösung. Zum Glück haben wir auch ein fachlich sehr gutes Team, das die Sonderprojekte umsetzen kann.“ Diese stammen unter anderem aus der Wohnarchitektur: riesige geschwungene oder kubische Balkone, Laubengänge, gefärbter Beton oder spezielle Oberflächenstrukturen für Fassaden. „Für jede Form stellen wir eine Schalung mit Mehrschichtplatten aus Holz her, in die der Beton eingefüllt wird.

Wenn Strukturen erwünscht sind, kommen noch Matrizen hinein“, erklärt Wilfried Klade. Der Beton braucht circa 18 Stunden fürs Erhärten, dann sind die Teile transportierbar. „Die größten Fertigteile, die wir produzierten, waren ungefähr 30 m lang und hatten ein Gewicht von rund 50 Tonnen – alles Sondertransporte.“


Breit aufgestelltes Angebot und ein zukünftig wichtiger Trend
Die Sondertransporte mit den Betonfertigteilen von Rauter sind in ganz Österreich und immer öfter auch in Europa unterwegs. „Hochbau, Tiefbau, Gewerbebau: Wir sind breit aufgestellt, gleichzeitig bedienen wir mit der Sonderherstellung eine Nische. Auch unsere Qualität wird sehr geschätzt.“ Was ebenfalls überzeugt, ist das Material. Wilfried Klade nennt einige Beispiele: „Betonfassaden können gestalterisch vielseitig ausgeführt werden. Und wenn man sie alle paar Jahrzehnte reinigt, bleiben sie auch sehr lange in einem schönen Zustand. Ein Gebäude aus Beton ist beständig und hält ewig. Außerdem ist das Material recyclebar – eine super Möglichkeit und ein Trend für die Zukunft.“

Übrigens: Wer die Zukunft mitgestalten will, ist bei Rauter Fertigteilbau richtig. Das Unternehmen bildet Lehrlinge aus – einfach unverbindlich informieren!


Artikel aus „der föflaz – das Magazin der Holzwelt Murau“ Ausgabe Winter 2023.

Beitrag teilen